Identität präsentiert sich zunächst als Dichotomie. Diese Dichotomie ist nicht neu, und sie wurde verschiedentlich aufgenommen und zu benennen versucht. So erwähnt beispielsweise Georg Kreis: „Zu unterscheiden ist […] zwischen einem Herstellen von Identität und einem vergleichenden Feststellen von Identität“ (Kreis 1993: 24). Diese Bezeichnung ist aber insofern nicht genügend, weil sie im Feststellen ein Vorhandensein, ein Haben voraussetzt. Identität ist in jedem Falle ein Prozess, der die Konstruktion (nach Kreis: „Herstellen“ (1993: 24)) und die Reflexion (nach Kreis: „Feststellen“ (1993: 24)) in sich trägt. Daher möchte ich hier unterscheiden zwischen folgenden zwei Betrachtungsansätzen: Wie geschieht Identität? und: Wann geschieht Identität?
Wie geschieht Identität?
Schon der Begriff des Herstellens lässt erahnen, dass Identität hier nicht als etwas Gegebenes, Unveränderliches behandelt wird. Es ist einmal grundsätzlich zu unterscheiden zwischen der blossen Konstruktion von Identität und den Elementen, welche für diese Konstruktion verwendet werden können. An genau diesem Punkt muss der Begriff unter einem „ultra-konstruktivistischen“ (Reiterer 2002: 27) Ansatz neu definiert werden.
Das Befassen mit Identitätstheorien hat vor allem eine Erkenntnis gebracht: Alle Stossrichtungen haben vieles für sich und sind nicht universell einsetzbar, weil jede von ihnen Ansatzpunkte für Kritik in sich trägt. Ich möchte an dieser Stelle nicht die aktuelle Debatte um den Identitätsbegriff wiedergeben, sondern ein Modell skizzieren, das versucht, eine Vielzahl dieser Modelle zu synthetisieren.
Optionenraum und Applikation
Noam Chomsky schlug für den Umgang mit Sprache das Modell der Kompetenz und Performanz vor (Chomsky 1990). Dieses Modell besagt, dass sich die sprachliche Welt eines Sprechers unterteilt in:
a) die Totalität aller dem Sprecher bekannten Möglichkeiten und Regeln, in welcher sich die von ihm gesprochene Sprache (z.B. Hochdeutsch) bewegt. Dies nennt Chomsky Kompetenz: “the speaker-hearer’s knowledge of his language” (Chomsky 1990: 4).
b) die Möglichkeiten und Regeln aus diesem Repertoire, welche der Sprecher tatsächlich in seinem Sprachgebrauch verwendet. Dieser Akt des Auswählens – “the actual use of language in concrete situations” (Chomsky 1990: 4), heisst Performanz.
Optionenraum
Nicht-linguistisch und im Bezug auf die Konstruktion von Identität bezogen handelt es sich bei dem von Chomsky verwendeten Konzept der Kompetenz um einen Phasen- bzw. genauer gesagt einen Zustandsraum, der sämtliche Zustände enthalten soll, welche von einem Individuum eingenommen werden können. Natürlich geht es bei Identität nicht in diesem Sinne um „Zustände“ einer Intelligenz, oder: eines Individuums, sondern um seine Positionierung innerhalb der Welt, in welcher er lebt.
Dieser “Zustandsraum” enthält im Fall der Identität also alle Möglichkeiten (Optionen), welche sich einem Individuum für die Konstruktion seiner Identität bieten. Eine Option soll in diesem Kontext heissen: ein Konstituent für seine Identität. Dabei ist es nicht wichtig, welche darin enthaltenen Optionen tatsächlich erschlossen werden und welche nicht. Weil der Begriff Zustandsraum sehr physikalisch behaftet ist und im Grunde keine Optionen beinhaltet sondern vielmehr Zustände, das Konzept sich aber im Grossen und Ganzen sehr gut für das zu Benennende eignet, führe ich hier den Begriff Optionenraum ein: die gesamte Menge aller möglichen einem Individuum in einem gegebenen Umfeld zugänglichen Ausrichtungen seiner Identität.
Selektionsraum
Der Selektionsraum hingegen ist vergleichbar mit einem Gefäss, welches durch die Selektion von Optionen aus dem Optionenraum gefüllt wird. Sobald ein Individuum aus seinem Optionenraum eine Option auswählt, wird diese seinem individuellen Selektionsraum hinzugefügt, wo sie “bereitliegt” zum Gebrauch. Durch Interaktion, Erschliessung von Kontakten und Erfahrungen (Erinnerungen) oder durch Brüche kann das Individuum den Inhalt seines Selektionsraums verwalten: wenn ich einem gesellschaftlichen Verein beitrete, so eröffne ich mir eine neue Möglichkeit zur Identifikation und Zugehörigkeit. Sobald ich aus dem Verein austrete, habe ich die Möglichkeit nicht mehr, mich dem Verein als solchem zugehörig zu fühlen und von ihm auch als zugehörig akzeptiert zu werden.
Im Selektionsraum eines Individuums befinden sich alle Optionen, welche von ihm zur Konstruktion seiner Identität verwendet werden können. Die Tatsache, dass eine Option im Selektionsraum zur Verfügung steht, bedeutet, dass diese Option Teil eines Umfelds ist, an welchem Ego aktiv partizipiert. Ebenfalls gibt es Optionen, welche ohne vorgängige “bewusste” Hinzufügung im Selektionsraum vorhanden sind, welche sozusagen als Grundausstattung eines Selektionsraums mitgeliefert werden. Die Rede ist von primordialen Aspekten: Hautfarbe, Muttersprache, Kultur, Geschlecht usw. Sie präsentieren sich als Spezialfall, in dem Sinne, als dass sie gegeben sind. Primordiale Aspekte weisen eine gewisse Exklusivität auf, weil sie eben nicht bewusst dem Selektionsraum hinzugefügt werden können, weil sie schon drin sind und sich gleichzeitig nach einem ja/nein Prinzip richten: beispielsweise werden die meisten Menschen von der Geburt bis zu ihrem Tod dieselbe Hautfarbe haben. Gleich verhält es sich mit Optionen, welche auf einer Erinnerung basieren und natürlich in gewissen Situationen ebenfalls reaktiviert werden. Man stelle sich beispielsweise ein Klassentreffen vor, wo die einzige kollektive Identität darauf basiert, dass man dieselbe Schule besucht hat. Auch diese Optionen sind unveränderbar, denn sie basieren auf der Sozialisierung eines Individuums: die Schule, welche man damals besucht hat, wird immer dieselbe bleiben. Primordiale Aspekte und solche, die im Erinnerungsschatz vorhanden sind, können also insofern zusammengefasst werden, als dass sie prämissiv (von lat. prae-mettere, vor-setzen) sind, also sozusagen als konstitutive Basiseinheiten für die Konstruktion von Identität zur Verfügung stehen und als solche unveränderbar sind.
Alle im Selektionsraum eines Individuums befindlichen Optionen können in jeder gegebenen Situation aktiviert werden und zur Konstruktion einer momentan relevanten Identität herbeigezogen werden.
Applikation
Was Chomsky, wie zuvor bereits erwähnt, mit dem Begriff Performanz als die tatsächlich gesprochene Sprache eines Individuums bezeichnet, möchte ich für die Konstruktion von Identität unter der Bezeichnung Applikation zusammenfassen. Dabei geht es vor allem darum, situativ aus einem vorhandenen Selektionsraum diejenigen Optionen auszuwählen, welche für den Moment von Bedeutung sind.
Die Applikation selbst ist im weitesten Sinne eigentlich ebenfalls ein Gefäss, welches gefüllt werden kann. Man könnte sogar soweit gehen und sich vorstellen, dass die Applikation selbst eine Kompilation von verschiedenen Identitäten ist, welche, einmal gebraucht und hergestellt, darin bestehen bleiben und bei erneutem Gebrauch lediglich hervorgenommen und aktualisiert werden müssen. Dabei ist der Zahl der in der Applikation enthaltenen Identitäten keine Grenze gesetzt oder höchstens diejenige Grenze, welche erreicht wird, wenn alle zur Verfügung stehenden Ressourcen aus dem Selektionsraum in allen möglichen Zusammenstellungen miteinander verbunden worden sind: So systematisch und analytisch funktioniert die Konstruktion von Identität jedoch nicht.
Das Modell
Vereinfacht in Worte gefasst bedeutet das Modell das folgende: Jedes Individuum befindet sich in einem Optionenraum, welcher alle potentiellen Identifikationsmöglichkeiten beinhaltet. Aus diesem Optionenraum selektiert das Individuum Optionen, welche für seine Identität in irgendeinem Moment von Bedeutung sein können. Die Optionen werden damit dem Selektionsraum hinzugefügt. Durch Applikation wählt das Subjekt aus dem Selektionsraum Optionen aus, welche zu einem bestimmten Zeitpunkt (der unmittelbaren Gegenwart) seine Identität ausmachen.
Um das Modell Optionenraum/Applikation noch weiter zu veranschaulichen werde ich das folgende Diagramm anhand eines praktischen Beispiels erläutern:
Das in dieser Abbildung gezeigte Beispiel illustriert die Situation von Ego während eines Fussballspiels “seiner” Nationalmannschaft. Von allen im Optionenraum enthaltenen Möglichkeiten zur Identifikation nimmt er seine Liebe zum Fussball, allerdings als Zuschauer und nicht als Spieler, in seinen Selektionsraum auf. Ebenfalls in seinem Selektionsraum befindet sich die Option “Sportverein” und die Option „Arbeit“, welche allerdings beide mit Fussball nichts zu tun haben. Alle anderen Optionen sind zwar vorhanden, sind für ihn jedoch im Moment keine reellen Möglichkeiten, denn er ist weder Mitglied in einem Tierschutzverein noch in einem Orchester. Wie wir vorher schon gesehen haben, befinden sich in seinem Selektionsraum ausserdem primordiale Aspekte wie beispielsweise die Hautfarbe oder das Geschlecht.
Für den Moment des Fussballspiels wählt Ego aus seinem Selektionsraum Optionen aus, welche für ihn wichtig sind, um sich zu positionieren. Die Option “Sportverein” bringt ihm jetzt keinen Nutzen, ebensowenig wie sein Geschlecht oder seine Hautfarbe. Die Optionen, welche für Ego in dieser Situation aber entscheidend sind, sind seine Nationalität, denn es geht ja um die Nationalmannschaft, und seine Freude daran, einem Fussballspiel zuzusehen. Diese beiden Optionen wählt er also aus seinem Selektionsraum aus – er selektioniert sie -, um daraus eine von vielen möglichen momentanen Identitäten zu schaffen.
Gleichzeitig, und nicht zu vergessen, verfügt Ego über viele andere, unter Umständen sehr unterschiedliche Identitäten. All diese Identitäten sind in seiner Applikation vorhanden und bestehen aus verschiedenen Kombinationen von Optionen. Je nach Situation wird die eine oder die andere Identität an Wichtigkeit gewinnen oder verlieren. Ebenfalls wird jede einzelne dieser Identitäten zu jeder Zeit verändert und aktualisiert, je nachdem wie sich das Umfeld von Ego oder seine Wahrnehmung und Erfahrung ändern oder welche Optionen zu den Vorhandenen hinzugefügt werden.
Damit ist ein allgemein gültiges Modell für die Konstruktion von Identität geschaffen. Einige Fragen bleiben offen: Einzelne der verwendeten Optionen sind bereits Konstrukte. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass nationale oder ethnische Identität selbst auch durch gewisse Prozesse hergestellt werden müssen, bevor sie in diesem Modell verwendet werden können bzw. für ihre Konstruktion andere Optionen zum Tragen kommen. Das Modell erklärt also lediglich einen gewissen Moment in der Konstruktion von Identität.
Wann geschieht Identität?
„Identität bildet sich in der Auseinandersetzung mit der Differenz“ (Eck et al. 1990: 46). Identität ist zunächst wörtlich zu betrachten als Gleich-sein. Auf den ersten Blick schliesst Gleichsein natürlich ein, dass ein Umfeld existiert, womit die eigene Existenz verglichen werden kann. Der Begriff des Gleichseins beinhaltet aber immer auch die Existenz des Andersseins. All dies impliziert einen Moment der Referenz, der Begegnung. Wenn Barth auf die Wichtigkeit der Grenzen einer ethnischen Gruppe hinweist, so lässt sich diese Wichtigkeit ohne weiteres übertragen auf unseren Fall der Identität. Nur geht es hier nicht um die Grenzen zwischen Gruppen, dem „Us and Them“ (Eriksen 2002: 19), sondern um die Grenze zwischen Individuen, die Grenze zwischen dem Ich und dem Du, die „Ich-Du-Relation“ (Eck et al. 1990: 47), und ebenfalls nicht um „cultural stuff“ (Barth 1994: 15), sondern vielmehr um oben genannte Optionen. Auf die hiesige Anwendung übertragen, müsste Barth denn folgendermassen zitiert werden: „The critical focus of investigation from this point of view becomes the [ethnic] boundary that defines the group (oder: the subject. Anm. d. Autors), not the […] stuff that it encloses“ (Barth 1994: 15).
Identität geschieht also in Situationen des Kontakts mit dem Anderen. Wenden wir nun das vorgestellte Optionenraum/Applikationsmodell ganz pragmatisch auf diese Erkenntnis an, so bedeutet dies einen etwa folgenden Ablauf:
- Ein Subjekt tritt in Kontakt: „In Kontakt treten“ heisst hier der Eintritt in eine Situation, in der eine Begegnung mit dem Anderen, dem Nicht-Ich stattfindet. Dieses Nicht-Ich muss nicht unbedingt ein anderes Subjekt sein. „Kontakt“ meint hier schlicht eine Situation, welche dem Subjekt den Anlass gibt, sich referentiell zu positionieren.
- Das Subjekt selektiert: Aus dem Selektionsraum werden Optionen selektiert, bewusst oder unbewusst, welche die Position des Subjekts für sich selbst klar definieren.
- Das Subjekt positioniert sich: Die eigene Position wird gegen aussen hin kommuniziert, damit eine (An-)Erkennung und eine Abgrenzung des Ich stattfinden kann.
- Das Subjekt deselektiert: Aus der Situation austretend werden die für die Situation relevanten Konstituenten des Identitätsprozesses deselektiert, weil sie nicht mehr gebraucht werden, da die Situation ja nicht mehr besteht. Sie wären für die nächste Situation möglicherweise hinderlich.
Der beschriebene Ablauf bezeichnet eine isolierte Situation. Solche Situationen folgen in der Realität Schlag auf Schlag, jeder Reiz, jede Begegnung eines Subjekts mit dem Anderen bildet eine solche Situation und meist werden sich solche Situationen auch überlagern, so dass auch multiple Identitäten durchaus stattfinden können. Auslöser kann die Begegnung mit einem Menschen sein, das Erblicken eines Symbols oder aber lediglich die blosse Vorstellung einer Begegnung oder eines Symbols oder die Erinnerung daran. Es gibt also faktisch keinen Zeitpunkt, zu welchem sich ein Individuum nicht in einer Situation der Begegnung befindet.
Betrachtet man aber, wie oben geschehen, den Ablauf während einer Situation isoliert und stellt man sich eine Aneinanderreihung von solchen Situationen vor, so fällt auf, dass zwischen den Situationen „Leerräume“ entstehen, in welchen keine Optionen selektiert sind. In diesen Leerräumen ist das Subjekt in der Konsequenz bar jeder Identität. Die Existenz dieser Leerräume ist, und darauf ist ausdrücklich hinzuweisen, eine rein theoretische Konsequenz. In der Praxis ist das Subjekt von so vielen, immer ändernden Reizen beeinflusst, dass eine lückenlose Kontinuität des Prozesses gewährleistet ist, solange ein Bewusstsein des Subjekts gegeben ist.
Die Darstellung des Optionenraum/Applikationsmodells lässt den Eindruck entstehen, Identität geschehe auf berechnender und rationaler Basis. Dadurch, dass der Mensch gewissermassen von Geburt an, oder kurz danach, lernt, sich zu reflektieren und dadurch sein Ich abzugrenzen vom Anderen, entsteht ein Automatismus, der dazu führt, dass nur in den wenigsten Fällen der Prozess oder Teile des Prozesses bewusst ausgeführt werden.
Ebenfalls ist zu bedenken, dass einerseits der Optionenraum und andererseits die Selektion nicht zuletzt auf den Möglichkeiten aufbauen, welche einem Individuum innerhalb einer Gesellschaft gegeben sind, und auf den Gewohnheiten, welche ihm durch Sozialisation in dieser Gesellschaft mitgegeben worden sind. Auf dieser Ebene darf der durch Bourdieu geprägte Begriff des Habitus (Bourdieu 1976: 139ff) nicht ausser Acht gelassen werden, der im Grunde genau dies beschreibt:
„Die für einen spezifischen Typus von Umgebung konstitutiven Strukturen […], die empirisch unter der Form von mit einer sozial strukturierten Umgebung verbundenen Regelmässigkeiten gefasst werden können, erzeugen Habitusformen, d.h. Systeme dauerhafter Dispositionen, strukturierte Strukturen, die geeignet sind, als strukturierende Strukturen zu wirken.“ (Bourdieu 1976: 164f)
In diesem Sinne ist der Optionenraum sozusagen als Pendant zum Habitus zu sehen, ein durch die Umgebung und die Möglichkeiten eines Individuums definierter Raum, welcher durch das Individuum strukturiert wird und der strukturierend auf das Individuum wirkt. Was daraus folgt, ist die Bestimmung der Möglichkeiten eines Individuums durch sein Umfeld. Dadurch wird die Radikalität des Aktionseinheitsgedankens ein wenig relativiert: der Mensch ist Teil einer Gesellschaft, welche seine Identität mitbestimmt. Durch seine Identität gestaltet der Mensch seinerseits die Gesellschaft mit und reproduziert sie.
Es ist mir äusserst wichtig, den rein theoretischen Konstruktcharakter der vorangegangenen Ausführungen hervorzuheben. Es kann in der Realität nicht davon ausgegangen werden, dass ein Mensch bewusst seine Identität konstruiert. Wenn dies dennoch der Fall ist, so wird es sich in den meisten Fällen um eine Identität als Projektion gegen aussen handeln. Ich spreche nicht ab, dass die Identität „gegen innen“ ein Produkt unbewusster Vorgänge ist. Trotzdem, und das zeigen die Ausführungen, bleiben auch diese unterbewussten Prozesse eben Prozesse, welche durchgeführt werden.
Was ist Identität?
Zusammenfassend kann man folgende Schlüsse aus der obenstehenden Erarbeitung ziehen:
- Identität ist kein statisches Gebilde, das wir „haben“. Vielmehr handelt es sich um einen Prozess, der immer wieder aufs Neue abhängig von der Situation, in welcher wir uns befinden, durchgeführt werden muss.
- Identität geschieht nur intersubjektiv. Wenn kein Kontakt mit dem Anderen stattfindet, kann keine Identität existieren.
Quellen
Anderson, Benedict. 1988: Die Erfindung der Nation. Zur Karriere eines folgenreichen Konzepts. Frankfurt / New York: Campus Verlag
Barth, Fredrik. 1994: Ethnic Groups and Boundaries. Oslo: Universitetsvorlaget
Bourdieu, Pierre. 1976: Entwurf einer Theorie der Praxis auf der ethnologischen Grundlage der kabylischen Gesellschaft. Frankfurt am Main: Suhrkamp
Chomsky, Noam. 1990: Aspects of the Theory of Syntax. Cambridge: The M.I.T. Press
Kreis, Georg. 1992: Die Identitätsdebatte der Gegenwart. In: Mesmer, B. (ed.). 1992: ITINERA Nr. 13. Neue Studien zum Schweizerischen Nationalbewusstsein. Basel: Schwabe & Co. S. 5 – 8
Reiterer, Albert E. 2002: Postmoderne Ethnizität und globale Hegemonie. Frankfurt a. M.: Peter Lang GmbH
Eck, Claus D. / Golowin, Sergius / Lübbe, Hermann / Meier-Dallach, Hans-Peter / Rippmann, Peter / Solari, Marco / Widmer, Albert. 1990: Störfall Heimat – Störfall Schweiz. Anmerkungen zum schweizerischen Selbstverständnis im Jahre 699 nach Rütli und im Jahre 2 vor Europa. Zürich: Institut für Angewandte Psychologie IAP
Eriksen, Thomas H. 2002: Ethnicity and Nationalism. London / Sterling: Pluto Press
Die Arbeit liegt in voller Länge im Ethnologischen Seminar der Universität Basel vor. Titel der Arbeit:
Schär, M. 2006: Der Bundesbrief auf Reisen. Diskursive Konstruktion von nationaler Identität in der Debatte um die Ausleihe des Bundesbriefs nach Philadelphia im Sommer 2006. Basel: Ethnologisches Seminar der Universität Basel.